TONI POLSTER
„Stöger schafft das mit dem Aufstieg“
Glückwunsch zum 50. Geburtstag: Bei einem Wohltätigkeitsspiel jubelten 18.000 Kölner Toni Polster zu, der von 1993 bis 98 beim FC gespielt hatte. Der FC-Fanclub "Cherusker Böcke" traf sich mit Polster nach dem Abpfiff und fragten ihn nach Peter Stöger und seinen eigenen Ambitionen als Trainer. Moderation Henning Klefisch.

 

Toni PolsterZurück in Köln: Toni Polster

 

 

Heinz Klefisch 63 Jahre Düren: Toni, du bist ja bei Admira/Wacker Mödling bereits nach drei Spieltagen entlassen worden. Hattest du nach der 1:7-Niederlage damit gerechnet?
Toni Polster: Nein, weil wir auf einem guten Weg waren, drei rote Karten waren aber bei 35 Grad Hitze zu viel für das Team.

Welche Spuren hat es bei dir hinterlassen?
Polster: Keine, es war das Beste so, weil man in so einer Konstellation nicht erfolgreich arbeiten kann. ein Sponsor wollte mir immer in die Aufstellung reinreden ...

Wie sehen deine Ziele als Trainer aus?
Polster: Ich mache weiter, wie ich Spaß habe dabei und in vier Jahren auch sehr erfolgreich gearbeitet habe: Ein Mal Aufstieg, drei Mal Meister.

Ist das Traineramt einem heute noch zu empfehlen?
Polster: Es ist schwierig,wenn man kein finanzielles Fundament abseits des Fußball hat.

Du verfolgst aus der Ferne die Entwicklung des 1. FC Köln. Wie beurteilst du die Arbeit deines Landsmannes Peter Stöger?
Polster: Ich betrachte die Entwicklung des 1. FC Köln unter Stöger sehr positiv. Er schafft das mit dem Aufstieg.

Wo siehst du noch Schwachstellen in der Mannschaft?
Polster: Da bin ich zu weit weg. Dass muss Peter Stöger beantworten.

Was hat sich deiner Meinung Im Vergleich zu früher im Verein geändert?
Polster: Auch das ist aus der Ferne nur schwer zu beurteilen, aber wenn man nicht in jedes Fettnäpfchen tritt,ist das schon ein Fortschritt!“

Könnte sich die jetzige Mannschaft in der 1. Bundesliga behaupten?
Polster: Die Mannschaft könnte mit zwei bis drei sinnvollen Verstärkungen durchaus eine gute Möglichkeit in der Bundesliga besitzen.

Wenn du in der heutigen Mannschaft als Stürmer auflaufen würdest. Wie würde deine Spielweise aussehen?
Polster: Genau wie immer, ich würde die Dinger raushauen (lacht)

Du hast beim Spiel der Legenden mitgemacht. Was ist deine Motivation gewesen?
Polster: Ich wollte nach Köln kommen, alte Freunde und Kameraden wieder  sehen und ich wollte einfach nur Spaß haben!

Was machst du zurzeit und wie hast du dich körperlich und mental auf dieses Spiel vorbereitet?
Polster: Ich spiele zweimal die Woche Tennis und einmal Fußball. Mehr mache ich nicht.


Andreas Becker, 40 Jahre Detmold: Wo hast du dich in deiner Karriere am wohlsten gefühlt?
Polster: In Köln und Sevilla habe ich die Zeit am meisten genießen können.

Bekommen die Spieler die Atmosphäre auf den Rängen mit und wie beeinflusst das?
Polster: Ja, man kann dann Kräfte mobilisieren, die verborgen scheinen.

Nenne bitte ein schönes und ein negatives Ergebnis mit den Fans?
Polster: Die Tatsache, dass man mich respektiert und geschätzt hat und auswärts gefürchtet hat,das war schön. Die "Belagerungen" am Ausgang des Stadions mit "wir sind Kölner und ihr nicht" taten weh.

Ist den Profis heutzutage bewusst, was die normalen Fans in dieser Kommerzmaschine an Geld für Fußball ausgeben?
Polster: Ich glaube nicht wirklich.

Warum bist du eigentlich immer so cool und locker?
Polster: Ich wollte immer Spaß haben, weil man damit Dinge besser schaffen kann, aber so cool wie es eventuell aussah, war es nicht immer.

Wie ist deine Meinung zu RB Leipzig? Siehst du dies als normale Entwicklung oder bist du doch eher der Fußball-Romantiker, der sich das Spiel 1. FC Köln gegen Fortuna Düsseldorf anschauen möchte.
Polster: Tradition kann man nicht kaufen, aber  ohne Sponsoren läuft auch nichts mehr,man muss beides respektieren.

Wie betrachtest du den Unterschied in der Stimmung zwischen früher und heute?
Polster: In Köln war die Laufbahn störend,jetzt ist das besser und die Stimmung kommt super rüber.

Zuletzt gab es europaweit im Allgemeinen und in Deutschland im Speziellen eine Diskussion um die Pyrotechnik und Bengalos. Wie stehst du dazu?
Polster: Ablehnend, zu viel ist schon passiert, aber in Ausnahmefällen sollte man es tun können. Ich bin für ein kontrolliertes Abbrennen.

Michael Kamm, 43 Jahre Detmold: Wie sind deine Erkenntnisse von deiner ersten Trainerstation?
Polster: Es war die vierte und siehe oben.

Was sind deine persönlichen Ziele?
Polster: Es ist mein klares Ziel Bundesligatrainer zu werden, aber es raubt mir auch nicht den Schlaf. Ich weiß,dass ich gut bin.

Nenne bitte die Gründe, warum der 1. FC Köln in diesem Jahr aufsteigt?
Polster: Weil man die Handschrift des Trainers sieht und sie auf das Team passt.

Wie gut kennst du unseren Trainer Peter Stöger?
Polster: Ich kenne ihn sehr gut. Seit mehr als dreißig Jahren.

 

Heinz Klefisch stammt aus dem Kölner Raum, hat einst mit Kölns-Vizepräsident Toni Schumacher zusammengespielt und lebt und liebt diesen Verein mittlerweile seit 63 Jahren. Andreas Becker und Michael Kamm haben „Toni Doppelpack“ zu ihrem Idol auserkoren und gehören dem Detmolder 1. FC Köln-Fanklub „Cherusker Böcke“ an. Kamm, Spitzname „Inkasso Klamm“, hat die wichtige Aufgabe des Kassenwarts. Der agile Becker gibt den Vorsänger und wird vom 30-köpfigen Fanklub als „Capo“ tituliert.

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