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KOLUMNE
Fan-Proteste gegen Ali Daeis seltsame Entlassung
Der frühere Bundesliga-Profi Ali Daei ist als Trainer des iranischen Fußball-Erstligisten FC Persepolis entlassen worden. Im Iran kann das kein Mensch nachvollziehen, weder die Fans, noch die meisten Funktionäre. Teil 3 der Kolumne Samira Samii.

Bei einem Besuch in Teheran zum Jahreswechsel: Ali Daei und Samira Samii.

Der iranische Rekordnationalspieler Ali Daei, der zwischen 1993 und 2006 in 149 Länderspielen 109 Tore erzielte, wurde erst im Mai 2013 beim Erstligaklub Persepolis als Cheftrainer vorgestellt. Nach sieben Spieltagen und Platz neun in der laufenden Saison der Iranian Pro League soll nun für die 45-jährige Fußball-Legende Schluss sein. Im Iran kann das kein Mensch nachvollziehen. Weder die Fans noch die meisten Funktionäre.

Der Vorstand des Vereins, Hamidreza Siasi, hat neben Daei auch Sportdirektor Alireza Rahimi beurlaubt, um beide Positionen neu zu besetzen. Der Fars Nachrichtenagentur zufolge konnte Rahimi diese Entscheidung nicht nachvollziehen und wandte sich an höhere Mächte. Er sprach seinen Staatspräsidenten Rohani direkt an, weil er weder die Entscheidung verstehen, noch die Art und Weise akzeptieren konnte.

In der Zwischenzeit hatte Daei dem Vorstand Mafiamethoden vorgeworfen und erklärt, dass er solange Trainer bleiben möchte, bis er eine schriftliche Erklärung für seine Entlassung bekommen hat. Gleichzeitig standen fast alle Fans auf der Seite von Ali Daei: Sie protestierten gegen den neu installierten Trainer Hamid Derachschan. Sogar ehemalige Stars, wie die Persepolis-Legende Reza Shahroudi stellten den Trainerwechsel infrage. Sie zweifeln an der Entscheidung und an der Kompetenz des neuen Trainers. Shahroudi sagte: „Wenn man einen Ali Daei entlässt, dann muss der neue Trainer mindestens den gleichen Ruf genießen oder die gleiche Erfahrung nachweisen. In diesem Fall ist es eine Enttäuschung für Persepolis.“

Auch in den offiziellen TV-Interviews gibt es von der Klubführung oder der iranischen Regierung keine Begründung für den Rauswurf. Ex-Sportdirektor Rahimi erhielt einen Anruf des iranischen Sportministers, Dr. Mahmoud Goudarzi, in dem er aufgefordert wurde, die Sportlegende Ali Daei zu entlassen. Erst als er sich weigerte und antwortete, solange er hier Sportdirektor sei, bleibe Ali Daei Trainer, kamen Die Dinge ins Rollen. Unter dem Druck des Sportministers musste der Vorstand schließlich Trainer und Sportdirektor entlassen und beide Positionen neu besetzen. Rahimi sagte zum Abschied: „Dies ist nicht die richtige Art und Weise eine Sportikone zu kündigen!“

Ali Daei entlassen Nach der Entlassung der iranischen Fußballlegende Ali Daei protestieren die Fans seine Ex-Klubs Persepolis gegen den Vorstand des Erstligisten aus Teheran.

Am 11. September 2014, dem Tag nach der Entlassung, versuchten Hunderte gewaltbereiter Fans das Tor zum Trainingsplatz von Persepolis aufzubrechen und das Abschlusstraining der Mannschaft vor dem nächsten Ligaspiel am Freitag zu verhindern. Sie forderten lautstark und mit aller Entschlossenheit eine Intervention von Staatspräsident Hassan Rohani zugunsten Daeis und gegen den neuen Trainer und den Vorstand. Die Persepolis-Funktionäre mussten die Polizei einschalten, die sämtliche Straßen rund um den Trainingsplatz absperrte. Selbst der Legende Ali Daei wurde der Zutritt zum Trainingsplatz strikt untersagt, um eine weitere Eskalation mit vielen Verletzten zu verhindern. Er konnte sich später dennoch Zutritt verschaffen und hatte sich unter Tränen in der Kabine von seinem Team verabschiedet. In in einem Interview sagte er: „Ich bin sehr stolz dass ich nur zweimal gekündigt wurde. Einmal vom ehemaligen Iranischen Staatspräsident Mahmoud Ahmadinejad persönlich und das zweite Mal vom amtierenden Sportminister Dr. Mahmoud Goudarzi.“

Ein iranisches Sprichwort sagt: „Eine Träne eines Mannes kann eine ganze Stadt zerstören!“ –

Insbesondere, wenn es eine Träne der Fußball-Legende Ali Daei ist!

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