Andrés Iniesta

STARGAST
Ein Engel am Ball
Zum Karriereende: Andrés Iniesta war der leise Star des FC Barcelona. Ein Porträt von Ronald Reng.

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KOLUMNE
101 Tore in der Königsklasse: Ronaldo stiehlt Neymar die Show 
Real Madrid hat sich im Duell der Geldgiganten der Champions League einen klaren Vorteil für das Rückspiel in Paris gesichert. Die Königlichen mit ihrem Superstar Cristiano Ronaldo setzten sich im Hinspiel des Achtelfinal-Highlights gegen Paris Saint-Germain mit 222-Millionen-Euro-Mann Neymar durch. Cristiano Ronaldo gelingen beim 3:1-Sieg zwei Tore.

 

Samira SamiiSportmanagerin und RUND-Kolumnistin: Samira Samii

 

Wie viel wurde in den Wochen vor diesem Achtelfinal-Hinspiel über die beiden Protagonisten geschrieben. Cristiano Ronaldo ist nicht mehr in guter Form und mit ihm hängt Real Madrid am Tropf. Heute haben die Königlichen in der Primera División bereits 20 Punkte Rückstand auf den Erzrivalen FC Barcelona. Ronaldo ist nicht mehr in Form, Real gurkt sich von Spiel zu Spiel und selbst Zinédine Zidane ist nicht mehr unantastbar. Auf der anderen Seite der Geldriesen steht Paris Saint Germain mit dem teuersten Spieler aller Zeiten, Neymar Jr unangefochten auf Platz 1 der Ligue 1. Mit 12 Punkten Vorsprung vor AS Monaco führt PSG die Tabelle in Frankreich an und Neymar zaubert Woche für Woche. In vielen Fußball Fachmagazinen und auf vielen Fußballseiten wurde deswegen schon viel darüber geschrieben, dass Real Madrid das schwächelnde Trio BBC (Benzema, Bale und Cristiano) gegen NHL (Neymar, Hazard, Lewandowski) austauschen wird. Viele haben geschrieben, dass Cristiano Ronaldo nicht mehr schnell und nicht mehr hungrig genug ist. Und, dass Neymar sein legitimer Nachfolger in Madrid werden wird und natürlich auch der neue Weltfußballer – Alle sollten sich täuschen!

Im Santiago Bernabéu sahen die Zuschauer von Beginn an eine intensive und temporeiche Partie. Schon nach drei Minuten hatte Cristiano Ronaldo die erste gute Gelegenheit für die Hausherren, doch der 33-Jährige verfehlte das Tor. Kurze Zeit später scheiterte Toni Kroos mit einem Distanzschuss an Alphonse Areola im Pariser Tor (5.), ehe Yuri Berchiche (7.) für die erste Torannäherung von PSG sorgte. Mit der zweiten echten Torchance brachte Rabiot die Franzosen in Führung: Kylian Mbappé setzte sich über Rechts stark durch, flankte in die Mitte und Rabiot schoss aus knapp 15 Metern ein. Zuvor hatte Ronaldo die größte Möglichkeit zur Real-Führung frei vor Areola vergeben (27.) - statt ins Tor traf er ins Gesicht des Keepers. Giovani Lo Celso hatte Kroos im Strafraum umgerissen und Ronaldo verwandelte kurz vor der Pause den fälligen Strafstoß in die linke Ecke. Es war bereits Ronaldos zehnter Treffer in der laufenden Königsklassen-Saison und dies obwohl das Pariser Publikum mit Laserpointern versuchte Cristiano Ronaldo zu irritieren. 

Nach der Pause hatte PSG den besseren Start. Mbappé zwang Keylor Navas im Tor der Königlichen zu einer Glanztat (49.), Rabiots Schuss wurde im letzten Moment von Sergio Ramos geblockt (54.). Auf der anderen Seite verfehlte Karim Benzema eine Isco-Flanke nur knapp (61.). Kurz vor dem Ende schlug Real eiskalt zweimal zu: Erst traf Ronaldo mit dem Knie, dann war Marcelo erfolgreich und ließ das Bernabéu erbeben.

Ich frage mich, was wäre das für eine Story gewesen, wenn das Duell anders gelaufen wäre. Man stelle sich nur vor, wenn Neymar der Mann gewesen wäre, der das Spiel für PSG entschieden hätte. Der teuerste Fußballprofi der Welt und Weltfußballer der Zukunft als Triumphator über die beste Vereinsmannschaft der Welt und den Weltfußballer der Gegenwart. Und das beim Titelverteidiger im Estadio Bernabeu, dem Wohnzimmer von Cristiano Ronaldo, dem Weltfußballer. Die Story ging dann nur eben 3:1 für Madrid aus und Cristiano Ronaldo demonstrierte, dass er eben der aktuelle Weltfußballer ist und auch mit nunmehr 33 Jahren Spiele alleine entscheiden kann. Ronaldo schoss für Real seine Champions-League-Tore Nummer 100 und 101 und stellte damit einen neuen Rekord auf. Den Vergleich Alt gegen Jung gewann Cristiano Ronaldo klar gegen seinen sieben Jahre jüngeren Kontrahenten aus Brasilien. Der zwar auch starke Phasen und viele Ballkontakte hatte. Aber am Ende konnte Neymar in seinem bislang wichtigsten Spiel für PSG nicht liefern, was Cristiano Ronaldo immer noch zu leisten vermag: die entscheidenden Impulse und die entscheidenden Tore! Selbst in seinem Interview war Ronaldo klug genug nicht alles überzubewerten: „Es ist noch nicht vorbei. Wir müssen auch in Paris auf Sieg spielen und Tore schießen, um uns für die nächste Runde zu qualifizieren.“

Das Rückspiel in Paris wird zum absoluten Schlüsselspiel der beiden Giganten und wird große Konsequenzen beim Verlierer nach sich ziehen. Wird sich der amtierende Weltfußballer gegen seinen 7 Jahre jüngeren Kontrahenten durchsetzen und Real in das Viertelfinale schießen? Beim Verlierer der Partie werden große Veränderungen folgen. Ich denke Unai Emery wird bei einer Niederlage entweder sofort gekündigt oder darf noch bis zur Meisterschaft am Saisonende weitermachen. Spätestens dann kauft sich Nasser Al-Khelaifi seinen Startrainer und versucht es noch einmal die Championsleague zu gewinnen bevor Neymar wirklich noch nach Madrid wechselt und PSG dann keine Chance mehr hat.

Schon direkt nach dem Spiel war Al-Khelaifi wieder damit beschäftigt, die Spekulatioenen um einen Neymar Wechsel zu Real einzudämmen und stellte fest, „ Neymar bleibt zu hundert Prozent bei PSG!“. Auch der Brasilianer bekundete seine Treue zu PSG, „Ich habe bei PSG Vertrag, konzentriere mich darauf und bin glücklich in Paris.“. – Wie viel Neymars Treuebekenntnisse wert sind, wissen die Fans des FC Barcelona am Besten!

 

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