ENGLAND
„Lärm, den wir nicht brauchen"
Vor dem Spitzenspiel gegen den FC Liverpool gibt es Ärger bei Chelsea über ein Interview von Romeo Lukaku.

 

schalsFußballbegeisterung auf der Insel: Diese 96 Schals des FC Liverpool sind im Liverpool Museum ausgestellt. Sie erinnern an die Opfer der Katastrophe von Hillsborough. Foto: MG

 

Romeo Lukaku hat keine leichten Wochen hinter sich. Mitte Dezember erkrankte der Angreifer des FC Chelsea an Corona. Beim mühsamen 3:1-Sieg der Londoner gegen Aston Villa setzte Trainer Thomas Tuchel den Wiedergenesen entgegen dem Rat der Vereinsärzte bereits zur zweiten Hälfte ein. Da stand es noch 1:1 und Sportwetten wie über betano erfahrung hätten gute Quoten erzielt. Der belgische Mittelstürmer erzielte das 2:1 in der 56. Spielminute per Kopf und holte den Elfmeter zum 3:1 heraus. Dennoch klagte Tuchel: „Vielleicht machen wir hier einen großen Fehler. Ich bin sehr besorgt.“ Bei

 

Einige Tage später sorgte dann die Veröffentlichung eines Interviews für Schlagzeilen, das Lukaku Sky Italia gegeben hatte. Er schwärmte darin von seiner Zeit bei Inter Mailand, die er in der vergangenen Saison zum Titel geschossen hatte. Mit seiner Situation bei Chelsea sei er „nicht glücklich“. In den zwei Monaten zuvor, war der Mittelstürmer nicht mehr von Tuchel in die Startelf nominiert worden. Wie der „Guardian“ meldet, soll das explosive Gespräch bereits vor drei Wochen geführt worden sein.

 

Tuchel hatte größte Mühe, die Wogen wieder zu glätten. „Wir mögen es natürlich nicht“, kommentierte er das Interview. „Es bringt Lärm, den wir nicht brauchen und ist nicht hilfreich.“ Die Veröffentlichung kommt für den Tabellenzweiten Chelsea zur Unzeit. Am Sonntag steht das Spitzenspiel gegen den Dritten Liverpool an der Stamford Bridge auf dem Spielplan. Die Reds liegen einen Punkt hinter Chelsea. Manchester City ist den Verfolgern durch das spektakuläre 6:3 gegen Leicester City enteilt und hat bereits acht Punkte Vorsprung auf die Blues.

 

Liverpool muss also in London siegen, um sich eine realistische Titelchance zu erhalten. Das bittere 0:1 gegen Leicester sorgte an der Mersey für schlechte Laune. Andy Robertson ist nach seiner Karte gegen Tottenham noch gesperrt und Thiago Alcantara fehlt nach seiner Corona-Infektion nun mit einer rätselhaften Hüftverletzung. „Wir haben ein wirklich schlechtes Spiel gemacht, es war eine sehr verdiente Niederlage“, sagte Klopp nach der Pleite in Leicester.

 

Klopp und Tuchel schätzen sich, sind aber keine engen Freunde. Das Duell der deutschen Trainer findet in einer Zeit statt, die den traditionell enggetakteten Spielpan der Premier League durch einige coronabedingte Spielabsagen noch brutaler für die Spieler macht. Tuchel machte seinem Ärger nach dem Sieg gegen Aston Villa Luft: Die Liga zwinge Chelsea, die ganze Zeit zu spielen, selbst wenn die Spieler an Corona erkrankt seien. Dies hätten Leute am grünen Tisch in Büro entschieden, polterte er. Für Klopp und Tuchel wird es ein emotionales Wiedersehen unter schwierigen Rahmenbedingungen. Schöne Erinnerungen an das Viertelfinale der Europa League vom April 2016, der seinerzeit von Tuchel betreuten Dortmunder mit Liverpool, sind lange verblasst.

 

 

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