POKAL
Den Fight verweigert
Für den FC Pauli geriet der 2.!-Sieg im Achtelfinale zur magischen Nacht. Gegner Dortmund hatte mehr Ballbesitz, aber keine Idee, um den Zweitligatabellenführer in Verlegenheit zu bringen

 

sanktpauliDas Millerntorstadion vor der Pandemie: Hier ist der FC St. Pauli in dieser Saison noch unbesiegt.

 

Marco Rose hatte ein Offensivdreieck beim Gegner ausgemacht, das mit einer gewissen Wucht agiere. Dass der Trainer von Borussia Dortmund das Aus seines Teams im Viertelfinale des DFB-Pokals beim FC St. Pauli mitansehen musste, hatte allerdings nicht nur mit dem Zusammenspiel von Guido Burgsteller, Marcel Hartel und Etienne Amenyido zu tun. Wer auf den Sieg des Außenseiters gesetzt hatte, durfte sich freuen, insbesondere wenn er zuvor die Anbieter vergleichen konnte wie über die Neobet App im Test.

Im Hamburger Millerntorstadion erlebten die pandemiedingt maximal zugelassenen 2.000 Anhänger eine magische Nacht. Dortmunder-Fans kamen nicht in Verlegenheit, zur Pokalpleite ihres Teams anreisen zu müssen. Marco Rose zog im Interview mit der ARD direkt nach dem Abpfiff eine erste Bilanz. „Das ist maximal bitter für uns“, sagte der 45-Jährige, während er häufiger nach links und rechts blickte, als ob er so schnell wie möglich das Stadion verlassen wolle. Rose ärgerte sich über den „Nicht-Fight“, den seine Spieler dem willensstärkeren Gegner über 90 Minuten geboten hatten. Marco Reus wirkte an den Mikrofonen ähnlich hilflos wie zuvor auf dem arg ramponierten Rasen: „Sollen wir jetzt aufhören oder was?“, fragte er die Reporterin, die wahrheitsgemäß auf das Aus in Pokal und Champions League sowie den Sechs-Punkte Abstand zu den Bayern in der Bundesliga hingewiesen hatte.

Der rundum ideenlose Auftritt des BVB beim 1:2 in Hamburg hatte nicht ausgereicht, um den insbesondere im Zentrum dicht gestaffelten Abwehrverbund der St. Paulianer zu knacken. Den Gastgebern hatte der frühe Führungstreffer durch den in Dortmund ausgebildeten Herforder Amenyido in die Karten gespielt. Bereits in der dritten Minute des Spiels hatte er eine Hartel-Hereingabe verwertet. Im Gespann mit dem österreichischen Grantler Burgstaller verrichtete die Offensive der Kiezkicker ihre Defensivaufgaben voller Leidenschaft, um zwischendurch immer wieder für Entlastung gegen die Gäste zu sorgen. Diese hatten erwartungsgemäß viel häufiger als St. Pauli den Ball, doch nur wenn Mats Hummels lange Bälle hinter die Viererkette spielte, musste FC-Keeper Dennis Smarsch sein ganzes Können zeigen. Marco Reus und Thorgan Hazard scheiterten, als sie frei auf den zweiten Torwart des Zweitligisten zuliefen.

Die stabile Leistung seines Ersatzmanns bestätigte Trainer Timo Schultz, der auch im Topspiel gegen Dortmund an der Pokal-Doktrin des FC St. Pauli festgehalten hatte, "Das hat er sich verdient“, hatte Schultz gesagt und auf die 3:2-Siege der ersten und zweiten Runde gegen den 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden hingewiesen, als der Berliner gut gehalten hatte. Schultz und sein Team genossen die Aufmerksamkeit für den Underdog. Die Liveübertragung war eine gute Gelegenheit, einem Millionenpublikum zu zeigen, dass sich St. Pauli in den vergangenen Jahren nicht zuletzt spielerisch verbessert hat.

Hatte beim letzten FC-Sieg gegen den BVB 1989 noch Kampfkraft den Ausschlag gegeben, wird nun am Millerntor mehr Wert auf Kombinationsfußball gelegt. Das war auch Marco Rose und den Dortmunder Analysten nicht entgangen. Die Wucht, die St. Pauli auf das gegnerische Tor ausüben kann, musste auch der Stadtrivale Hamburger SV bei der 3:2-Niederlage im Augst schmerzlich erfahren. Ins Rückspiel am Freitag geht der HSV nach dem Pokalerfolg im Achtelfinale beim 1. FC Köln ebenfalls mit einem Erfolgserlebnis.

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