Thomas Hitzlsperger

Doku über homosexuelle Fussballer

 „Die Hoffnung ist, dass Fans weiter sind als die Verantwortlichen denken“

Manfred Oldenburg ist Regisseur der sehenswerten Doku „Das letzte Tabu“. Er lässt neben Thomas Hitzlsperger diejenigen Profifußballer ihre ganz persönliche Geschichte erzählen, die sich als homosexuell geoutet haben. Interview Matthias Greulich

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BUNDESLIGA
Eiserne Zeiten
Wer hätte das gedacht: Der 1. FC Union Berlin jagt die Bayern, während die Fans in und um Köpenick bereits von Champions-League-Spielen träumen.

 

1. FC Union BerlinFußball und der Berliner Bär: Das Wappen des 1. FC Union Berlin Foto Jorono/Pixabay

 

 

Es ist keine besonders steile These, dass der 1. FC Union Berlin zu den Bundesligisten gehört, die man in dieser Saison zu den Bayern-Jägern zählen muss. An der Spitze hat der Rekordmeister aus München vor dem 19. Spieltag einen Punkt Vorsprung vor den Köpenickern. Mit einem Bet at Home Gutschein lässt es sich entspannt auf einen Heimsieg der Eisernen am Samstag gegen Mainz 05 wetten, der den Druck auf die Bayern vor ihrem sonntäglichen Auswärtsspiel erhöhen würde. Dann würden die Bayern nicht mehr als Tabellenführer nach Wolfsburg reisen, wo ihr ehemaliger Trainer Niko Kovac mittlerweile erfolgreich arbeitet. 

Kovac hatte kürzlich die Münchner sportlich in einem Atemzug mit den Eisernen genannt. Das hätten sich auch die treuesten Anhänger von Union vor fünf Jahren nicht vorstellen können. Bis 2019 war der Kultklub ein ambitionierter Zweitligist, der aber von den großen Playern im Fußballbusiness allenfalls in der Nische des sympathischen Außenseiters verortet wurde. Legendenumwoben ist der Umbau der Alten Försterei 2008, als rund 2.300 freiwillige Helfer die Bauarbeiten fast 140.000 Arbeitsstunden für Union leisteten. Dazu passt, dass die Vereinshymne „Eisern Union“ von Nina Hagen vor jedem Heimspiel inbrünstig von den steilen Stehplatzrängen mitgesungen wird. Nach weiteren Umbauten gibt es in Köpenick beachtliche 28.000 Stehplätze bei Bundesligaspielen. 

Zum Ende der Wintertransferperiode horchten auch die Platzhirsche der Liga auf, als der Anflug von Isco nach Berlin gemeldet wurde. Fünf Mal hatte der Spanier mit Real Madrid die Champions League gewonnen, war dann zum FC Sevilla gewechselt, wo er seinen Vertrag im Dezember 2022 aufgelöst hatte. Der 30-Jährige absolvierte den Medizincheck bei Union, allerdings ließen Berater und Klub den spektakulären Wechsel dann doch in letzter Minute platzen. Über Twitter fragte die Medienabteilung von RB Leipzig vor dem Pokalspiel von Union gegen Wolfsburg, das am Abend des geplatzten Wechsels, warum Isco nicht im Kader stehe. Die Unioner reagierten schlagfertig. Sie fragten beim Plastikklub nach der Tradition. Das Twitterduell zeigte nicht nur den Nutzern des Kurznachrichtendienstes, dass die Leipziger nervös werden, wenn sie einen weiteren Konkurrenten auf die Königsklasse vor sich wissen. 

Die Standhaftigkeit von Union, nicht jeden Wahnsinn in Transferverhandlungen mitzumachen, kam bei den eigenen Anhängern gut an. Der spanische Mittelfeldmann hätte das spielerische Niveau der Elf von Trainer Urs Fischer erhöht, aber auch so zeigte sich das Team beim 2:1-Pokalerfolg nach einer schwachen Viertelstunde zu Beginn unbeeindruckt vom Transferpoker um den spanischen Superstar.

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