FUSSBALL
Vom Meister zur Lachnummer: Wenn die Titelverteidigung komplett schiefgeht!
Einen Titel zu verteidigen, ist viel schwieriger, als ihn das erste Mal zu gewinnen: Jeder Fan ist mit dieser universellen Sportweisheit bestens vertraut.
An konkreten Beispielen, die das Ganze bestätigen, mangelt es definitiv nicht – insbesondere in der Fußballwelt. Tatsächlich gab es mehr als nur ein paar Titelverteidigungen, die aus einem Meisterteam eine ganz große Lachnummer gemacht haben.
Das Ende der Ferguson-Ära in Manchester
Nach über 27 Jahren am Ruder verabschiedete sich der legendäre schottische Trainer Sir Alex Ferguson mit einem Premier League-Titel in der Saison 2012/2013 von den Roten Teufel aus Manchester. Sein Landsmann und Nachfolger, David Moyes, brauchte weniger als ein Jahr, um den englischen Fußball-Riesen in eine echte Lachnummer zu verwandeln. Obwohl der Kader wenig Änderungen erlebte, reduzierte sich die Punkteausbeute von 89 aus der Meistersaison auf bloß 64 Zähler – was Moyes eine vorzeitige Entlassung und den Roten Teufel den 7. Tabellenplatz bescherte.
Tatsächlich wirkt die schiefgegangene Saison mit Moyes aus dieser Perspektive als der Anfang des Untergangs von Manchester United, denn der Verein ist schon seit mehr als einem Jahrzehnt weit entfernt von einem neuen Meistertitel. Angesichts der Quoten bei Quickwin wird sich das – trotz der großen Investitionen in den Kader im Sommer – auch in der laufenden Saison nur schwer ändern. Die Roten Teufel erwischten nämlich einmal mehr einen sehr schwachen Saisonstart, sodass ein Ende der erfolglosen Jahre definitiv nicht in Sicht ist. Bei Langzeitwetten auf den diesjährigen Premier League-Champions ist man daher mit Uniteds Stadtrivalen City zweifellos viel besser dran.
Von Hero to Zero in Neapel
Nach 33 Jahren und dem sagenumwobenen Titelgewinn mit dem argentinischen Fußballgott Diego Maradona kehrte der SSC Neapel in der Saison 2022/2034 endlich an den Fußball-Thron Italiens zurück. Doch die Freude in der Stadt der Pizza hielt nicht lange an. Die Turbulenzen im Team fingen bereits im darauffolgenden Sommer an, als der Meistertrainer Luciano Spalletti vom kontroversen Vereinspräsidenten Aurelio De Laurentis völlig überraschend entlassen wurde.
Es folgte eine äußerst turbulente Spielzeit, in der der SSC Neapel sogar drei Trainer wechselte. Hinzu kamen häufige Verletzungen und große Formprobleme der Schlüsselspieler aus der Vorsaison wie Victor Osmihen und Khvicha Kvaratskhelia. Am Ende reichte es für nicht mehr als 53 Punkte (90 in der Vorsaison) und den 10. Tabellenplatz in der Serie A - definitiv eine Spielzeit, die man im Stadion Diego Armando Maradona möglichst schnell vergessen möchte.
Den FC Nantes traf es gleich zweimal
Über enttäuschende Titelverteidigungen kann man in der französischen Hafenstadt Nantes Bücher schreiben. Und das ist auch kein Wunder, denn die populären Kanarienvögel schafften es gleich zweimal, die Titelverteidigung in einen echten Albtraum zu verwandeln. Zuerst passierte das nach der fantastischen Saison 1994/1995, die der FC Nantes mit nur einer Niederlage und 79 Punkten (10 mehr als Lyon) an der Tabellenspitze beendete. Doch die nächste Saison sah aus der Sicht von Nantes komplett anders aus, da man letztlich nicht über 55 Punkte und den 7. Tabellenplatz hinauskam.
Zur Jahrtausendwende (2000/2001) wurden die Kanarienvögel von einem ähnlichen Schicksal getroffen. Nach einer äußerst spannenden Saison in der Ligue 1 sicherte sich Nantes mit 68 Punkten (wieder vor Lyon auf dem zweiten Platz) den achten und bislang letzten Meistertitel in Frankreich. Tatsächlich lief die Titelverteidigung dieses Mal noch schlimmer, da man mit nur 43 Punkten erst den 11. Platz belegte.
Zurück in die Realität für Leicester City
Der Titelgewinn von Leicester City in der Saison 2015/2016 gilt zweifellos als eine der größten Sensationen in der Fußballgeschichte. Obwohl es klar war, dass sich das Märchen nur schwer wiederholen kann, hatte man in den Reihen der Füchse definitiv mehr von der nächsten Saison erwartet. Doch alle Hoffnungen auf ein neues Wunder verschwanden bereits am Saisonstart, da man bloß zwei der 10 ersten Ligaspiele gewinnen konnte. Auch die Trennung vom Erfolgstrainer Claudio Ranieri brachte nicht mehr als ein kurzfristiges Formhoch, sodass man nach 38 Spieltagen erst den 12. Tabellenplatz belegte – mit sogar 37 Punkten weniger als in der Meistersaison (81 zu 44).
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