REGELWERK
Neue Fußballregeln: Das gilt jetzt!
Lange Zeit wurde darüber diskutiert, jetzt ist man doch davon abgekommen: Die „Blaue Karte“ kommt nicht - FIFA Präsident Gianni Infantino hat diese Regeländerung gestoppt. Jedoch beschloss das Ifab den Test anderer Regeln, die durchaus das Fußballspiel nachhaltig verändern könnten.
Foto Sebastian Vollmert
Neue Regeln haben stets für Veränderungen des Fußballspiels gesorgt
Immer wieder wurden neue Fußballregeln eingeführt: Früher durfte der Torhüter den Rückpass seines Mitspielers noch mit der Hand aufnehmen und dank dem „Golden Goal“ wurde Deutschland im Jahr 1996 Europameister. Fußballfans, die auch immer wieder gerne auf die eine oder andere Partie bei einem Großereignis setzen, werden sich natürlich mit den bevorstehenden Regeländerungen auseinandersetzen - denn sehr wohl könnte eine Regeländerung doch auch Einfluss auf die Favoritenrolle eines Teams nehmen. Schließlich konnten die Italiener, die für ihr Zeitspiel bekannt waren, nicht mehr so oft zu ihrem Torhüter passen, der dann den Ball für mehrere Sekunden wieder in die Hand nahm. Gute Wettanbieter ohne Wettlimit werden sich bereits jetzt schon Gedanken darüber machen, wer die Favoriten für die nächsten Großereignisse sind - wer jetzt schon tippt, kann hier durchaus attraktive Quoten bekommen, auch für Favoriten. Denn die nächste WM findet 2026 statt, die nächste EM 2028. Auf den Turniersieger kann man mitunter jetzt schon wetten.
Welches Regelwerk bei der WM 2026, die in den USA, Mexiko und Kanada ausgetragen werden wird? Fakt ist: Zeitstrafen wird es nicht geben - die „Blaue Karte“ kommt nicht. Dafür soll es eine Cool Down-Phase geben, Kapitäne agieren als Sprecher und es gibt Änderungen beim Torwart-Zeitspiel.
Keine „Blaue Karte“
Bereits vor der Sitzung des International Footall Association Boards - Ifab - hat FIFA Boss Gianni Infantino klar gestellt, es wird im Fußball keine Zeitstrafen geben. Das heißt, die „Blaue Karte“ wird nicht kommen. Schließlich würde das für weitere Dauerdebatten sorgen. Mit dem Videobeweis hat man sich keinen Gefallen getan, nun möchte man mit der „Blauen Karte“ und den Zeitsperren nicht für noch mehr Diskussionsbedarf sorgen.
Jedoch ist die „Blaue Karte“ nicht überall „untersagt“. So wird die Idee weiterhin im Bereich des Jugend- und Amateurfußballs getestet. Wer weiß, vielleicht kommt die „Blaue Karte“ ja doch noch, wenn sich die Lage mit dem Videobeweis etwas gebessert hat.
Aktuell gibt es hier keine neuen Regeln. Jedoch wird diskutiert, dass die Trainer mitunter ein Kontingent zur Verfügung gestellt bekommen, das sie einsetzen können, damit der Schiedsrichter dann für sie scheinbar strittige Szenen kontrollieren kann. Des Weiteren wird auch geplant, dass der Schiedsrichter seine Entscheidung begründet. Das würde mitunter die eine oder andere Diskussion im Keim ersticken (oder erst richtig aufflammen lassen).
Diese Regeländerungen kommen jetzt testweise zum Einsatz
Im Zuge der Sitzung hat man sich dann doch für einige neue Regeln geändert. So kommt nun die sogenannte Cool Down-Phase. Geht es auf dem Platz hitzig zu, kann der Schiedsrichter beide Teams in ihren Strafraum schicken, damit diese „abkühlen“ können. Diesen Feldversuch gibt es bereits in Württemberg und dient dem Ifab als praktisches Beispiel.
Eine weitere Regeländerung: Kapitäne fungieren als Sprecher für ihr Team. Das heißt, der Schiedsrichter muss sich im Zuge einer Rudelbildung nicht mehr zig Meinungen anhören, sondern unterhält sich ausschließlich nur noch mit dem Kapitän.
Beim Torwart-Zeitspiel gibt es ebenfalls Veränderungen: Der Torhüter darf den Ball nun acht Sekunden in den Händen halten - der Schiedsrichter zeigt die Frist durch das Herunterzählen an. Läuft die Frist ab, gibt es keinen indirekten Freistoß für den Gegner, sondern dieser bekommt den Ball. Entweder per Einwurf oder Eckball - darüber ist man sich noch nicht einig.
Testphase startet ab 1. Juli
Ab dem 1. Juli werden die Testphasen für die neuen Regeln offiziell für ein Jahr getestet. Danach entscheiden alle nationalen Verbände oder Organisationen von Wettbewerben, ob sie sich beteiligen möchten oder nicht. Ausgeschlossen sind die höchsten beiden Spielklassen eines Landes. Ob die Regeln dann am Ende verpflichtend werden, das entscheidet wieder das Ifab.
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