Kolumne
Kein Platz für Eitelkeiten
Paul Pogba – einst Weltmeister, Rekordtransfer und Hoffnungsträger einer ganzen Generation. Heute: verletzungsgeplagt, gesperrt, infrage gestellt. Doch wer glaubt, dass seine Karriere zu Ende ist, könnte sich bald irren. Die AS Monaco plant offenbar ein spektakuläres Comeback-Projekt: Pogba als zentraler Baustein für die neue Saison in der Ligue 1. Ein riskanter Deal? Ja. Aber auch einer mit enormem Potenzial – sportlich, strategisch, symbolisch. Von Samira Samii
Samira Samii und Paul Pogba
Was bringt Pogba Monaco?
Trotz seiner langen Auszeit ist Pogbas Klasse unbestritten. Wenn er fit ist – körperlich und mental – gehört er noch immer zu den besten Mittelfeldspielern Europas. Seine Übersicht, seine Passqualität, sein Gefühl für das Spieltempo: Das sind Qualitäten, die jeder Trainer zu schätzen weiß. Und Monaco? Der Klub braucht genau das. Nach einer starken Saison mit Platz 2 und direkter Champions-League-Qualifikation ist das Team reif für den nächsten Schritt. Pogba könnte der erfahrene Führungsspieler sein, der in engen Spielen den Unterschied macht.
Was bietet Monaco Pogba?
Vor allem Stabilität – und ein ruhiges, professionelles Umfeld. Fernab der Schlagzeilen aus Manchester oder Turin kann Pogba sich im Fürstentum auf das konzentrieren, was zählt: Fußball. Keine Boulevardgeschichten, keine Social-Media-Show – sondern seriöse Arbeit mit einer sportlich klaren Perspektive.
Das Vertragsmodell soll clever aufgebaut sein: Geringes Grundgehalt, dafür leistungsbezogene Prämien. Für Pogba ein Signal: Wenn du lieferst, wirst du belohnt – nicht für deinen Namen, sondern für deine Leistung.
Monaco – der perfekte Ort für den Restart?
Viele ehemalige Topstars haben ihre Karriere zu früh ausklingen lassen. Pogba muss jetzt beweisen, dass er nicht zu ihnen gehört. Monaco bietet dafür ideale Bedingungen: eine starke Liga, ein ambitionierter Verein, Champions-League-Fußball und ein Trainer, der auf taktische Disziplin setzt – Adi Hütter.
In einem kompakten 4-4-2 oder flexiblen 4-3-3-System könnte Pogba entweder als Ballverteiler vor der Abwehr oder als zentraler Antreiber im Umschaltspiel agieren. Besonders in der Ligue 1 – einer physisch fordernden, aber technisch hochwertigen Liga – würde sein Spielverständnis zur Geltung kommen.
Fazit: Jetzt oder nie
Paul Pogba steht an einem Wendepunkt. Die Vergangenheit kann er nicht mehr ändern – aber seine Zukunft liegt vor ihm. Monaco ist keine Bühne für Eitelkeiten, sondern ein Ort für ernsthaften, ambitionierten Fußball. Wenn er körperlich fit wird und den Fokus zurückgewinnt, kann dieser Wechsel seine Karriere neu entfachen.
Für AS Monaco wäre es ein kluger Schachzug – sportlich wie strategisch. Für Pogba? Vielleicht die letzte echte Chance, zu zeigen, dass er mehr ist als ein großer Name. Sondern ein Spieler, der noch immer das Spiel prägen kann.
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