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Krücken für die Krücken
In Buenos Aires machten Fans von Racing ihren fußkranken Spielern mit Gehhilfen Beine, in Spanien versucht sich ein Erstligatrainer als Volleyballer und ein Finne braucht unter drei Minuten für einen Hattrick in der Veikkausliiga. Von Henning Klefisch.

 

 

Jose Ramon SandovalWo er ist, sind Emotionen: José Ramon Sandoval lässt sich 2011 nach dem Aufstieg von Rayo Vallecano in die Primera Division feiern. Nun bewies er, dass er als Volleybalerl Talent hat. Foto Pixathlon

 

Verhinderter Volleyballer


Vielleicht ist an José Ramon Sandoval ein erstklassiger Volleyballer verlorengegangen. Anders ist es nicht zu erklären, dass der Trainer des spanischen Erstligisten Rayo Vallecano mit einem sauberen Block Diego von Atlético Madrid an einem Einwurf hindern wollte. Nur warum Sandoval blocken wollte, wird auch nach mehrmaligen Ansehen des Videos noch klar: Seine Mannschaft lag mit 0:1 im Rückstand und das drei Minuten vor dem Abpfiff. Die Vermutungen reichen von Black Out bis zu einer Provokation des Gegners. Vallecanos Trainer entschuldigte sich beim Spielleiter und kam ohne eine Bestrafung davon.

Krücken für die Krücken


Viele Fußball-Fans gelten als äußerst kreativ, wenn es in diesen Tagen darum geht die Unzufriedenheit sichtbar werden zu lassen. So wird neben ausgefallenen Choreografien auch der eine oder andere Banner den enttäuschenden Vorbildern präsentiert. 
Auch beim argentinischen Verein Racing Club sind die Fans mächtig unzufrieden mit den zuletzt gezeigten Leistungen ihrer Idole. Nur einen Punkt in den vergangenen vier Spielen hat der Traditionsverein aus dem Vorort von Buenos Airos geholt. Die 1:4-Schlappe im Derby gegen Independiente brachte das Fass zum Überlaufen. Um die Laufbereitschaft ihrer Spieler zu steigern, flogen vor dem Anpfiff des Pokal-Achtelfinales gegen das unterklassige Sarmiento mehr als ein Dutzend Krücken auf das Spielfeld.  Krücken für die Krücken auf dem Platz. Immerhin noch besser als die Unmutsbekundungen über die Leistungen des eigenen Teams bei den „Royals“ vom Reading FC: Tausende Fans warfen 1999 ihre aussortierte Unterwäsche auf den Rasen. Wenig königlich, was da so flog.


Hattrick unter drei Minuten


Beim finnischen Kicker Joel Pohjanpalo scheint es sich um einen Profifußballer mit Rekordambitionen zu handeln. Anders ist es nicht zu erklären, dass der erst 17-Jährige Ausnahmestürmer in seinem erst dritten Einsatz den schnellsten Hattrick der Veikkausliiga erzielte. Nur 2 Minuten und 42 Sekunden reichten für den hochtalentierten Youngster, um für sein Team HJK Helsinki aus einem 0:1 eine 3:1 Führung zu machen. Könnte ein Weltrekord sein.

Bei seinem lupenreinen Hattrick zeigte der Junge Finne Sinn für Abwechslung: Das erste Tor erzielte er per Kopf, das zweite mit dem linken Fuß und das dritte Tor mit rechts. Seine Vielseitigkeit ist auch dem englischen Spitzenklub FC Liverpool aufgefallen, bei dem er im vergangenen Monat ein einwöchiges Probetraining absolviert hat.

 





Der türkische Ebbers
Neulich machte Marius Ebbers positiv von sich reden, als er einen Handtreffer im aufstiegswichtigen Spiel seines Klubs FC St. Pauli gegen Union Berlin auf Befragen des Schiedsrichters zugegeben hat. Ebers hat nun im türkischen Fußball einen Nachahmer gefunden. Im Drittligaspiel zwischen Dardanelspor und Erzurumspor blieb ein Spieler der Heimmannschaft verletzt am Boden liegen. Der faire Gegner aus Erzurumsport schoss den Ball ins Seitenaus. Bis hierhin alles normal. Weil aber der Spieler der Heimmannschaft beim Versuch, das Spielgerät fair zum Gegner zurückzuspielen, den Ball ins Tor drischt, hat die Stunde der Fairness geschlagen. Als Reaktion befördert ein Dardanelsport-Verteidiger die Kugel nach einem Abstoß seines Torwarts in den eigenen Kasten.




 

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