KLEIN-KLEIN
Tore für Zigaretten
Kreativer Trikotklau in der Türkei, und ein Rapid-Fan, der ein Spiel seines Herzensvereins einer Frau vorziehen würde. Von Henning Klefisch

 

Roberto Mancini und Mario BalotelliTore für Zigaretten: Mario Balotelli und sein Trainer Roberto Mancini. Foto Pixathlon


Mancini-Deal: Balotelli raucht und trifft

Zweifelsfrei ist Manchester City-Angreifer Mario Balotelli ein Sturkopf. Das Rauchen ist ein Laster des 21-Jährigen, der nun von seinem Vereinscoach Roberto Mancini die offizielle Erlaubnis für das Konsumieren der Glimmstengel erhalten hat. So gibt Mancini gegenüber englischen Medien zu, dass er den Konsum von zehn Zigaretten am Tag erlauben würde, wenn er als eine Art Gegenleistung dafür zwei Treffer pro Spiel erzielen würde. Ein Deal, der sich für den cleveren Übungsleiter zu rechnen scheint. Sicherlich muss der gesundheitsbewusste 47-Jährige ehrlich zugeben, dass er dem Rauchen nichts abgewinnen kann und Balotelli diese Probleme für sein Leben selbst regeln soll.


Die härtesten Trikotsammler der Welt 

In der Türkei sind die Fans noch emotionaler als anderswo. Auch die Trikotsammler: Beim Spiel in der SüperLig zwischen Kasimpasa und Gaziantepspor hatte Kasimpasa-Profi Pablos Pintos nach seinem Last-Minute-Tor zum 3:0 Endstand arge Probleme. Er feierte mit einem schwungvollen Oben-ohne-Torjubel und schwenkte das weiße Trikot in seiner rechten Hand.
 Dort wollte es ihm ein Fan, der über den Zaun geklettert war, aus der Hand reißen. Nach einigen Gezerre blieb Pintos Sieger und lief zurück aufs Spielfeld. Der Angreifer aus Uruguay passte nur einen Moment nicht auf, da kam der nächste Fan und nahm ihm das Leibchen endgültig weg. Der Fan sprintete zurück in die Kurve, dort verschwand das wertvolle Matchworn-Trikot. Die Verantwortlichen von Kasimpasa mussten für den Oben-ohne-Angreifer in den letzten Sekunden des Spiels aus der Kabine Ersatz organisieren.


Fallrückzieher auf Krücken
Was für ein Tor: Diesen  herrlichen Volleyschuss gab es beim College-Fußball in den USA zu sehen. Torschütze war Nico Calabria. Seit seiner Geburt fehlt ihm das rechte Bein. Calabria ist auch Mitglied der US-Nationalmannschaft für Beinamputierte.


Ein Leben für Rapid Wien
Jürgen Hartmann aus Wien ist weder Ultra noch Modefan. Sein Verein ist der österreichische Traditionsverein Rapid Wien, den er schon bei 1.111 Spielen, in jedem Winkel dieses Erdballs begleitet hat. Seit dem 27. September 1985, also fast auf den Tag genau seit 27 Jahren, hat er kein einziges Spiel seiner Rapidler verpasst.
 Er ist vielleicht sogar der treueste Fan der Welt, einer für den Vereinsliebe noch wirklich etwas bedeutet und der auf viel verzichtet, um die Spiele seines geliebten Vereins verfolgen zu dürfen. Deshalb ist es auch durchaus authentisch, wenn er im Gespräch mit der österreichischen Zeitung „Die Krone“ berichtet: „Also wenn ich die Wahl habe zwischen einer schönen Frau und einem Rapid-Spiel, dann würde ich aufs Rapid-Spiel gehen. Ich würde Rapid nicht Sex opfern, sagen wir so. Weil Rapid schöner ist. Man ist in einem Rausch und man packt das gar nicht. Ein Spiel dauert auch länger.“

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