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Juventus' JUV-Token fällt nach Tethers Übernahmeangebot: Auswirkungen auf die Fußballindustrie 2026?

Der jüngste Krypto-Vorfall sorgt für Aufregung in der Profifußballszene und Juventus steht im Zentrum der Debatte. Tether legte kürzlich ein überraschendes Übernahmeangebot für den Klub vor, welches von Exor jedoch abgelehnt wurde. Der Markt entwickelt sich daraufhin in unterschiedliche Richtungen: während die Aktien des Vereins stiegen, fiel der Juventus-Fan-Token. Auch andere Bereiche bleiben von den jüngsten Entwicklungen nicht unberührt, darunter der Wettmarkt, der zunehmend von Kryptowährungen geleitet wird.

 

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Foto Sebastian Vollmert

Krypto ist in der Sportszene kein neues Phänomen und der Fall Juventus ist kein Einzelfall: Fan-Token und digitale Assets sind schon lange wichtige Einnahmequelle für Vereine. Fan-Token geben Anhängern ein Mitspracherecht bei Themen wie Trikotdesigns und Fanartikeln und bieten ihnen Zugang zu exklusiven Inhalten und Prämien. Für die Vereine bedeutet das nicht nur eine stärkere Fanbindung, sondern auch neue Einnahmequellen. Zusätzlich werben heute nahezu alle Vereine für bestimmte Wettanbieter, mit denen sie Sponsoringverträge abgeschlossen haben. Diese Werbung beeinflusst wiederum die Wahl der wettenden Fans bei Wettanbietern. Loyalität zum Verein wiegt dabei oft schwerer als Expertenmeinungen, die Krypto-Sportwettenanbieter vergleichen. Fans, die informierte Wetten abschließen wollen, können jedoch hier mehr zum Thema Krypto Wettanbieter erfahren.

Obwohl Krypto immer mehr an Akzeptanz gewinnt, löste das Übernahmeangebot durch den Stablecoin-Emittenten Tether einen zweistelligen Kursverlust des JUV-Tokens aus: Er verlor mehr als 13% seines Wertes. Tether hatte ein Barangebot in der Höhe von 1,1 Milliarden Euro für eine Mehrheitsbeteiligung an Juventus abgegeben, dieses wurde jedoch von der Familie Agnelli über ihre Firma Exor abgelehnt. Daraufhin stieg der JUV-Token kurzfristig auf ein Hoch, fiel jedoch nach der Ablehnung wieder um über 13 %. Gleichzeitig sorgt die Absage der Familie Agnelli und Exors für Erleichterung bei Anlegern, was sich wieder im Kursgewinn der Aktie niederschlug: Die Aktien des Juventus Football Club steigen um mehr als 14 % auf 2,50 Euro. Berichten zufolge wäre der Kurssprung direkt auf die Ablehnung von Tethers Übernahmeangebot zurückzuführen.

Tether hält bereits rund 11,5 % der Aktien des Vereins und wollte offenbar die Kontrolle über das traditionsreiche Unternehmen übernehmen. Dieser Versuch scheiterte jedoch. Exor betonte, dass es keine Verkaufsabsichten gebe. Laut Gazetta dello Sport bestätigte ein Sprecher der Agnelli-Holding, dass „keine Anteile des Vereins zum Verkauf“ stehen.

Die Investoren hatten auf einen stärkeren Einstieg eines globalen Krypto-Akteurs gehofft, der neue Impulse für digitalen Fanmodelle hätte setzen können. Die Liga Business School betont die zunehmende Bedeutung von Fan-Token im Sport. Besonders für das Sportmarketing wären Fan-Token eines der innovativsten Instrumente, mit welchen Vereine, Ligen und Sportorganisationen ihre Kommunikation mit einem globalen Publikum neu definieren können. Liga hebt die Bedeutung dieser besonderen digitalen Assets für Fan-Engagement, Monetarisierung, Dateneinblicke und globale Reichweite hervor.

Der Fall Juventus verdeutlicht, dass der Einfluss digitaler Assets über Marketingzwecke hinausgeht und den realen Markt beeinflussen. Das gleiche Ereignis kann in unterschiedlichen Märkten zu unterschiedlichen Ergebnissen führen: Während der Wert des JUV-Tokens nach Ablehnung des Übernahmeangebots einbrach, bewerteten Aktieninvestoren die Situation als Zeichen von Stabilität, was den Aktienkurs in die Höhe trieb.

Experten warnen daher davor, sowohl Fan Token als auch andere digitale Assets, die in irgendeiner Weise mit Ligen oder Vereinen in Verbindung stehen, als Spiegel des tatsächlichen Unternehmenswerts zu lesen. Kryptowährungen seien stark volatil und würden maßgeblich von Marktstimmungen beeinflusst werden.

 

 

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