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Sue-Ellen-Parodie: Was wusste Özil?
In brasilianischen Blogs grübeln Frauen, warum Mesut Özil mit einem Dallas-T-Shirt kokettiert. Von Sebastian Knoth

Mesut Özil

Was wusste Özil? Der Deutsche bei Real mit dem T-Shirt, dessen Aussage weltweit diskutiert wurde Foto Pixathlon


Wer war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Viel existenziellere Fragen beschäftigen seit einiger Zeit die fußballbegeisterten Brasilianerinnen. Der seit der Weltmeisterschaft in Südafrika auch am Zuckerhut bekannte Özil, wurde vor den Toren Madrids mit einem T-Shirt fotografiert, auf dem die aus der weltbekannten TV-Serie Dallas stammende Berufstrinkerin Sue Ellen zu sehen ist. Diese hatte in der Serie versucht, die zahlreichen Seitensprünge ihres untreuen Ehemannes mittels Alkohol zu vergessen. Doch tatsächlich steht unter ihrem Portrait das widersprüchliche Geständnis: „I`m really not an alcoholic.“ Auf Grund dieses Fotos zweifelt die brasilianische Frauenwelt an Özils Intellekt. Während Userin
Gabriela knapp anmerkt, dass er ein lächerliches Hemd trage, fragen andere, ob der neue Star Real Madrids nur Fan der Serie Dallas ist, oder ganz bewusst mit der ironischen Aussage auf seinem Shirt kokettiert? Gute Frage, aber wäre es nicht er einmal wichtiger zu klären, ob der Ex-Bremer die Serie Dallas überhaupt kennt?

Wie brasilianische Arbeiter die Nacht zum Fußball-Tag machen

„Hier gibt es keine Sonderrechte, wir spielen bei Wind und Wetter, auch im Winter. Wer nur im Sommer erscheint, verliert seinen Platz in der Mannschaft!“, erzählt der in Schweiß gebadete, 46-jährige Autolackierer Ant√¥nio Gon√ßalves de Souza stolz. Er und weitere 30 Kollegen des Volkswagenkonzerns von S√£o Bernardo do Campo, im Landesinneren des Bundesstaates S√£o Paulo gelegen, treffen sich seit vier Jahren regelmäßig zum „nokturnen Kick“. Des öfteren gehen sie gemeinsam direkt vom Laufband auf den Platz und spielen dort ab Mitternacht bis in die tiefe Nacht hinein. „Ein Fitnessstudio ist doch langweilig und ganz ohne Sport geht es ja auch nicht, oder?“, erklärt Ant√¥nio, dessen Nachtschicht einfach keine anderen Trainingszeiten zulässt. Einmal im Monat grillen und feiern sie gemeinsam bei Musik und Bier neben dem Sportplatz bis in den Morgen hinein. „Der Zeitpunkt ist wie geschaffen zum Fußballspielen, denn in diesen Stunden schlafen unsere Hausdrachen friedlich zu Hause.“, sagt der Kapitän des Teams, der Freundschaftsspiele organisiert, die Mannschaftskasse verwaltet und nach Sponsoren sucht. Erst kürzlich hatte eine Farbfirma
den „Nachschwärmern“ einen Satz neue Trikots gespendet.

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