FILM
Der Mann an der Trompete
Dieser Film wurde mit Spannung erwartet: Erstmals arbeitete Ken Loach mit Éric Cantona zusammen. Nach furiosem Beginn ist "Looking for Eric" streckenweise allerdings allzu kitschig geraten. Eine Filmkritik.

Filmszene aus Looking for Eric
Ein Idol: Eric Cantona spielt sich selber



In diesem Film spielt Eric Cantona Trompete. Es ist nicht die einzige Überraschung im neuen Film von Ken Loach. Der Franzose ist eine Legende in England, bis 1997 stand er bei Manchester United unter Vertrag. Als Schauspieler war er in vielen Produktionen zu sehen, etwa in “Das Glück liegt in der Wiese“, nun spielt er sich praktischerweise selber. “Ein seltsames Gefühl“, sagt der 43-Jährige. Seinem Namensvetter Eric, einem Postboten, erscheint der Kultkicker wie im Märchen als guter Geist.

Nach furiosem Beginn ist der Film streckenweise allerdings zu kitschig geraten. Der Film-Cantona hat für die größten Probleme im Leben des Postboten allzu einfache Lösungen parat. Der alleinerziehende Vater macht sich Sorgen um seinen älteren Sohn, der in Drogengeschäfte verstrickt ist. Es muss etwas passieren: Also mischen die United-Fans die Gangster auf dem Weg zum Auswärtsspiel auf. Alle tragen Cantona-Masken, und führen sich auf, als gingen sie auf Klassenfahrt.

Ken Loach und seinem Drehbuchautor Paul Laverty ist es in vielen preisgekrönten Filmen zuvor gelungen, ein eindrucksvolles Bild von der sozialen Situation in England zu zeigen. In ihrer neuen, meist witzigen und temporeichen Komödie, ist mit den beiden Fußballfans die Leidenschaft für den Exprofi etwas zu sehr durchgegangen.

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