Thomas Hitzlsperger

Doku über homosexuelle Fussballer

 „Die Hoffnung ist, dass Fans weiter sind als die Verantwortlichen denken“

Manfred Oldenburg ist Regisseur der sehenswerten Doku „Das letzte Tabu“. Er lässt neben Thomas Hitzlsperger diejenigen Profifußballer ihre ganz persönliche Geschichte erzählen, die sich als homosexuell geoutet haben. Interview Matthias Greulich

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AUSZEICHNUNG
Fußball ist mehr als ein Gurkenspiel
Toni Polster hat ihn schon, Samira Samii bekommt ihn am 10. Oktober: Der Trialog Award geht an Persönlichkeiten, die sich für ein kulturelles Miteinander engagieren. Die Deutsch-Perserin ist die erste Frau, die mit dem Preis ausgezeichnet wird.

 

Trialog Champions Cup 2012Respekt: Samira Samii wirbt für den Trialog Champions Cup

 

Wer verstehen will, warum Samira Samii auf einem Plakat in Wien eine Gurke in der Hand hält, muss die österreichische Fußballsprache kennen. Einen „Gurkerl schieben“ heißt den Gegner zu tunneln, ihm den Ball durch die Beine zu passen. „Gurkerl essen statt Gurkel schieben!“ ist das Motto des „Trialog Champions Cup“, der am 10. Oktober in der Generali Arena von Austria Wien ausgetragen wird. Bei diesem Benefizspiel spielen jüdische, muslimische und christliche Jugendliche gemeinsam gegen ein Prominenten-All-Star-Team.

„Der Leitgedanke der Kampagne ist: Gemeinsamer Spaß führt zu gemeinsamen Respekt! Was ist respektlos beim Fußballspielen? Wir verzichten auf's Gurkerlschieben und zelebrieren durch das Essen des Gurkerls gegenseitigen Respekt!“, sagt Samira Samii. Die Sport- und Marketingmanagerin ist eine der ganz wenigen Frauen, die momentan im Fußballgeschäft bei Transfers erfolgreich mitmischen. Die Deutsch-Perserin unterstützt außerdem verschiedene Wohltätigkeitsprojekte für Jugendliche im In- und Ausland. Sie wird vor dem Anpfiff der Partie als „Frau des Jahres 2012“ geehrt. Samira Samii ist damit die erste Frau, die den Trialog-Award bekommt. Im Vorjahr wurde einer der populärsten Fußballer in Österreich ausgezeichnet: Toni Polster.

In einem RUND-Interview sagte sie, wie schwer es als Frau ist, sich in der Machowelt Profifußball durchzusetzen: „Es war schwierig, sich den Respekt zu erarbeiten. Und relativ hart, sich Gehör zu verschaffen, wenn man als einzige Frau immer nur Männern am Verhandlungstisch gegenüber sitzt. In dieser Männerdomäne anzukommen, war definitiv nicht leicht. Man muss sich etwas trauen. Wenn ich kein Know-how in dem Geschäft habe, funktioniert gar nichts. Ich habe schnell gelernt: Als Frau darfst du dir in der Fußballwelt überhaupt keine Fehler erlauben.“ Der Trialog Award für Samira Samii zeigt, dass man in Österreich möglicherweise ein wenig weiter als in Deutschland ist, was Frauen in einer Männerdomäne anbelangt.

Was verbirgt sich hinter dem Veranstalter? Das Trialog-Institut wurde gegründet, um Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Glaubensgemeinschaften in einer friedvollen Gemeinschaft zusammen zu bringen und einer der Wege, den die Initiatoren dazu gewählt haben, ist der Fußball. Mitunterstützer ist der Österreichische Fußball Bund (ÖFB).

 

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