KOLUMNE
Fortune's always hiding
Joggen mit dem Trikot von Thomas Hitzlsperger in Hamburg: Der Abstiegskampf in der Premier League brachte Fans von Hitzlspergers Klub West Ham United dazu, an der Alster zu singen. Von Roger Repplinger

 

Thomas HitzlspergerIm Abstiegskampf der Premier League: Thomas Hitzlsperger (re.) im Trikot von West Ham bei der Niederlage gegen Manchester City. Foto Pixathlon

 

 

Hab das Trikot von West Ham an. Bordeaux-rot, himmelblau. Hinten, am Kragen, die beiden gekreuzten gelben Hämmer. Werftarbeiter-Club. „Hitzlsperger“ steht hinten drauf, und „11“. Thomas hat eine Widmung aufs Trikot geschrieben. Gehört zu den wenigen Spielern, die mit dem VfB Deutscher Meister waren. Vom VfB und den Stuttgarter Kickers brauche ich kein Trikot. Hab ein kurzärmliges Heim- und ein langärmliges Auswärtstrikot des SSV Ulm 1846, Saison 2000, und ein WM-Trikot von Ecuador 2006. Weder Raute noch braun-weiß.

Laufe im Trikot von West Ham am Ruderclub vorbei. Sonne scheint, Samstagvormittag, mittleres Tempo. Brüllt Einer: „Ay, West Ham, great.“ Raue Stimme. Er sitzt auf einem Rad, Sohn hinten drauf. Er hat ein rotes Three Lions-Shirt an. Sitzt stramm. Ich grinse, winke und laufe vorbei. Die beiden winken auch, drei Mann lachen. Er radelt hinter mir her und singt:
„I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air
They fly so high, nearly reach the sky“. Die Hymne der Hammers. Der Sohn singt auch. Ich kann nicht laut mitsingen, ich laufe. Ich singe im Kopf mit:

„Then like my dreams they fade and die
 Fortune's always hiding, I've looked everywhere“
Und dann wieder die beiden: „I'm forever blowing bubbles, pretty bubbles in the air
, United! United!“

Irgendwann bleiben Vater und Sohn stehen. Nochmal winken. Tag gerettet. West Ham kämpft gegen den Abstieg. Leider blieben sie nicht drin, sondern: „fade and die“.

 

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