TOP 11

Cacaus Ahnen

Von Meppen nach Zypern oder andersherum: Wenn Fußballer einen neuen Pass beantragen, um Nationalspieler zu werden hat das die unterschiedlichsten Gründe. Die elf spannendsten Vorgänger von DFB-Angreifer Cacau.

 


Manfred Schaefer
Manfred Schaefer sollte als Australiens Vorstopper Gerd Müller bei der Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland stoppen. Was dem Milchmann aus Sydney beinahe gelang. Müller traf beim 0:3 nur einmal, der in Königsberg geborene und in Niedersachsen aufgewachsene Schaefer konnte nach der Vorrunde wieder frische Milch ausliefern.


Ernst Willimowski
Er galt als einer der besten Stürmer seiner Zeit. Als Ernest Wilimowski schoss er Tore für Polen, als Ernst Willimowski stürmte er nach dem Überfall auf Polen für Nazideutschland und die Elite-Soldatenmannschaft „Die Roten Jäger“. Auch weil er dadurch seiner Mutter Pauline helfen konnte, die im KZ Auschwitz inhaftiert war.


Ferydoon Zandi

Im Trikot des Iran: Ferydoon Zandi im Jahre 2005 Foto Pixathlon


Ferydoon Zandi
Kommt aus Ostfriesland, Mama deutsch, Papa Iraner. Star beim VFB Lübeck, dann Betzenberg, Koblenz und jetzt zyprische Liga. Hat fünfmal für die deutsche U21-Nationalmannschaft gespielt, sich dann vor zwei Jahren für den Iran entschieden, obwohl er bis dahin nie dort war. Aber Freunde berichteten dem Fery, „wie schön es dort sei“.

Dariusz Wosz

Länderspiele für die DDR und den DFB: Dariusz Wosz
Foto Pixathlon


Dariusz Wosz
Als Hinterhofkicker im polnischen Piekary Slaskie angefangen, Auswanderung in die DDR, gar Nationalspieler der Deutschen Demokratischen Republik. Dann Zwangswechsel in die BRD, Lieblingsessen immer noch die Gurkensuppe von Mama und schließlich der Höhepunkt als Herthaspieler: Der kleine Dariusz spielte bei GZSZ mit.


Jupp Posipal 1954

Fritz Laband (li.) und Jupp Posipal fahren als Weltmeister 1954 durch Hamburg
Foto Pixathlon


Jupp Posipal
„Sag deinem Liebrich, ich werde ihm den Ball so oft durch die Beine spielen, wie ich Lust habe“, sagte Ferenc Puskás beim ersten Ungarn-Spiel 1954 zu Jupp Posipal. Der, als Banaterschwabe im rumänischen Lugoj geboren, sprach Ungarisch und tat wie geheißen. Liebrich trat Puskás um, der im Finale angeschlagen spielte. Dolmetscher Posipal wurde Weltmeister.

 

Rainer Bonhof 1980

Zwei Weltmeister haben Spaß: Mario Kempes und Rainer Bonhof spielten 1980 gemeinsam beim FC Valencia, ihre Ehefrauen verstanden sich ebenfalls prächtig Foto Pixathlon



Rainer Bonhof
30 Jahre nach dem WM-Finale 1974 verlangten holländische Medien eine Wiederholung. Denn als Rainer Bonhof 1969 zum ersten Mal für die DFB-Jugendauswahl spielte, ausgerechnet in Holland gegen Holland, besaß er noch seinen niederländischen Pass. Eingebürgert wurde er erst danach. Aber jüngster Weltmeister 1974 sowie Vorbereiter des 2:1 ist und bleibt er.


Mirko Votava

Werders Kapitän: Im DFB-Trikot konnte Mirko Votava weitaus seltener glänzen Foto Pixathlon



Mirko Votava
Zu gerne hätte er mitgespielt, aber Jupp Derwall ließ ihn im Gruppenspiel gegen die CSSR bei der Europameisterschaft 1980 nicht ran. Mirko Votava hatte seine Karriere bei Dukla Prag begonnen, ehe er in den Westen übersiedelte und einen deutschen Pass beantragte. Nur fünf Länderspiele machte der überzeugte Schnauzbartträger und Europameister für den DFB.



Sean Dundee
Der damalige Stürmer des Karlsruher SC sollte 1995 für Südafrika im Spiel gegen Deutschland auflaufen. Doch er meldete sich krank, weil er lieber für Deutschland kicken wollte. Der DFB überredete Dundee, Deutscher zu werden, und Berti Vogts nominierte ihn dreimal. Gespielt hat er nie. Aber aus der Weltkarriere wurde ja auch nichts.


Rainer Rauffmann

In Nikosia wurde er Nationalspieler: Rainer Rauffmann Foto Pixathlon


Rainer Rauffmann
Vom Meppener zum Nationalhelden – so etwas schafft man wohl nur mit einem Wechsel der Staatsbürgerschaft. Genau dafür entschied sich der aus Bayern stammende Rainer Rauffmann im Jahre 2002. Kein Wunder, traf er auf Zypern doch nicht nur seine Ehefrau, sondern plötzlich auch das Tor: Für Omonia Nikosia knipste er in 152 Spielen 181-mal.


Bernd Krauss

Im Trikot Österreichs: Bernd Krauss (nr. 2) bei der WM 1982 im Vorrundenmatch gegen Nordirland Foto Pixathlon

Bernd Krauss
Er war gebürtiger Dortmunder, spielte bei den Borussias aus Dortmund und Mönchengladbach und nahm doch die österreichische Staatsbürgerschaft an. Immerhin 22-mal schnürte der Kamerad für das Alpenland seine Schuhe. Die gerechte Strafe: Er musste bei der Schande von Gijón, dem verschobenen Spiel gegen die BRD bei der WM 1982, auf dem Platz mittun.



Tom Dooley
Ein Pfälzer wird Kapitän der USA. Kein Märchen! Vor der WM 1994 machte der amerikanische Verband dem Sohn eines US-Soldaten und einer deutschen Mutter das Angebot für die Nationalelf der USA zu spielen. Onkel Tom wurde US-Bürger, durfte aber auch seine deutsche Staatsbürgerschaft behalten. Seine Ausbeute: 81 Länderspiele.

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