POST AUS AFRIKA

Weite Wege zum Wasser

Ex-Profi Benjamin Adrion vom FC St. Pauli ist wieder auf Tour. Mit seinem Team von „Viva con Agua“ bereist er sieben Wochen lang Brunnenprojekte in Ruanda, Äthopien und dem Benin, schaut aber auch beim Afrika-Cup in Ghana vorbei.

Schachtbrunnen

Ein Schachtbrunnen im Benin: "Viva con Agua" und die

Welthungerhilfe bauen Brunnen in Afrika. Foto Welthungerhilfe

 
RUND wird von der Reise des ehemaligen St. Pauli-Profis berichten: Jeden Donnerstag kommt „Post aus Afrika“ mit dem aktuellen Reisetagebuch von Benjamin Adrion und seinem Brunnenbau-Team von „Viva con Agua“. Erstes Ziel der Reise ist Äthiopien, davon mindestens zwei Tage direkt im Projektgebiet, dem Millenniumsdorf Sodo, in dem schon fünf Tiefbohrbrunnen durch die Finanzierung von Viva con Agua gebaut werden konnten. Dort waren Adrion und seine Crew bereits im Dezember 2006. Lesen Sie, was die Hamburger dort elebten.

Das Dorf Sodo, etwa 200 Kilometer südwestlich von Addis Abeba. Auf einem Radius von fünf Kilometern beherbergt das Streudorf knapp 2000 Einwohner. Das Dorfleben in der ländlichen, von Dürre gezeichneten Umgebung ist geprägt von Feldarbeit, Viehzucht und der Wasserbeschaffung. Frauen und Kinder müssen meist stundenlange Wege mit Kanistern und Krügen auf sich nehmen, um zur nächsten Wasserstelle zu gelangen.

Die Welthungerhilfe hat sich vorgenommen, einige der Milleniumsziele in den nächsten fünf Jahren in Sodo umzusetzen, während sich „Viva con Aqua“ innerhalb dieses Programms der Trinkwasserversorgung annehmen wird. In Sodo angekommen, führten wir gemeinsam mit Vertretern der Welthungerhilfe und einer lokalen Partnerorganisation Gespräche mit den unterschiedlichsten Gruppen der Dorfbewohner. Männer, Frauen und Kinder kamen gleichermaßen zu Wort. Dieser Austausch war der Anfang der gemeinschaftlichen Einigung über die effizienteste Art der Hilfe. In den nächsten Wochen wird sich herausstellen, wo genau und wie viele Brunnen „Viva con Aqua“ gemeinsam mit der Welthungerhilfe in Sodo bauen wird.

Bis einschließlich Mittwoch waren wir mit unseren Jeeps in der Steppe unterwegs. Auch eine acht Kilometer lange Erdbebenspalten, die quer über die Straße reichte, konnte uns an unserer Reise nicht hindern. Noch einmal genossen wir den Anblick freilaufender Flamingos und riesiger Kamelherden.

Zurück in Addis Abeba trafen wir uns am Donnerstag zum vereinbarten Training mit der äthiopischen Nationalmannschaft. Nach kurzer Begrüßung schnürte ich die Schuhe und stand gemeinsam mit dem Team und dem Übersetzer auf dem Platz. 80 Minuten intensives Training, 2500 Metern über dem Meeresspiegel, strapazierten meine Fitness. Die anderen vier „Viva con Aqua“-Repräsentanten“ nutzten die Zeit und lernten neben dem Platz den ugandanischen Nationaltrainer kennen. Der sympathische Ungar spricht hervorragendes Deutsch, war der ehemalige Cotrainer von Lothar Matthäus beim ungarischen Nationalteam und spielte in seiner aktiven Zeit unter anderem beim 1.FC Köln.
Benjamin Adrion

Klicken Sie hier, um mehr über "Viva con Agua" und die Brunnenbauprojekte zu erfahren.


Benjamin Adrion

Mit der äthiopischen Nationalelf: Benjamin

Adrion wird in Afrika auch viele Fußballer treffen, 2006 hatte er Trikots vom VfB Stuttgart im Gepäck, wo sein Vater Rainer Adrion die Regionalligamannschaft trainiert Foto Viva con Agua



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