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Tippgemeinschaft

Sechs Richtige mit Netzer

Diese Geschichte ist so kurios, dass man sie kaum glauben kann. Sie handelt von der unfreiwilligen Spielgemeinschaft Günter Netzer und Helmut Dunken, die gemeinsam 150.000 Mark im Lotto gewinnen. Dunken hat der Coup kein Glück gebracht, Netzer machte er um 75.000 Mark reicher. Von Rainer Schäfer

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KOLUMNE
Bodenständig zum Welterfolg
20 Years Ago: Samira Samii hat Berti Vogts getroffen, der als Bundestrainer 1996 in Wembley den letzten EM-Titel für Deutschland holte.

 

Samira Samii und Berrti VogtsSamira Samii (Sportmanagerin) und Berti Vogts (Berater der USSF)

 

„Auf Jahre hinaus wird unsere Nationalmannschaft unschlagbar sein." Mit diesen Worten übergab der damalige DFB-Teamchef Franz Beckenbauer als Weltmeister 1990 an seinen Nachfolger Berti Vogts. Und der Arbeiter Vogts reagierte nicht gerade begeistert auf den überschwänglichen Optimismus seines Vorgängers. Denn im Gegensatz zum Freigeist Beckenbauer, der als Libero und Teamchef genial, erfolgsverwöhnt und unbekümmert war, verkörperte der frühere Verteidiger Berti Vogts die deutschen Tugenden vom Typ gewissenhaft, ernsthaft, zuverlässig und realistisch. Nach seinem Antritt versuchte er sich bei einem Interview von der Lichtgestalt Beckenbauer abzugrenzen und sagte: „Ich bin nicht der Franz!“

Berti Vogts war sein Leben lang ein Fußballbesessener, ein Verrückter im positiven Sinn und als Trainer ein detailverliebter Spezialist, dessen Fleiß, Akribie, Einsatz, Eifer und Fachkompetenz über sämtliche Zweifel erhaben war. Leider wurde er als Trainer von den Fans nie so ins Herz geschlossen wie in all den Jahren als Profi bei Borussia Mönchengladbach, wo sie den rechten Verteidiger wegen seines Kampfgeistes liebevoll als „Terrier“ bezeichneten.

EM-Titel 1996: Vom Geächteten zum Geachteten

Endgültig „freigeschwommen“ hat sich Vogts als Bundestrainer im Jahr 1996. Unter dem Motto „Football Is Coming Home!“ fand die Europameisterschaft 1996 im Heimatland des Fußballs, in England, statt. Berti Vogts hatte den Weltmeister 1990 von Franz Beckenbauer übernommen und seine beiden ersten großen Turniere verliefen nicht sehr glücklich.

Als Weltmeister startete das Team von Vogts 1992 in Schweden bei der Europameisterschaft. Die DFB-Elf kam bis ins Finale und unterlag dort ausgerechnet der, wegen des Bürgerkriegs in Jugoslawien, nachnominierten Mannschaft aus Dänemark. Ein guter, wenngleich unglücklicher Einstand des Bundestrainers Vogts bei einem großen internationalen Turniers. In seinem zweiten großen Turnier als Trainer reiste Vogts und seine Nationalmannschaft nach USA zur WM und obwohl man die Gruppe gewann unterlag die deutsche Nationalmannschaft im Viertelfinale gegen Bulgarien und schied aus. Und dann kam die EM 1996 in England! Endlich hatte Vogts seine eigene Mannschaft und nicht nur die übernommenen Weltmeister von Franz Beckenbauer. Seine eigene Mannschaft spielte in England überragend und besiegte 30 Jahre nach der Niederlage gegen England in eben diesem Wembley-Stadion die Tschechische Mannschaft und wir zum dritten Mal Europameister. In der Verlängerung erzielte der heutige DFB-Manager Oliver Bierhoff das erste „Golden Goal“ der Geschichte und Deutschland wurde mit dem Bundestrainer Berti Vogts Europameister.

Heute sieht Vogts die Entwicklung der aktuellen Spielergeneration kritisch und vor allem Selfies aus den Mannschaftskabinen seien für ihn ein No-Go und ich gebe ihm hierbei Recht. „Heutzutage hat man es immer weniger mit Charakteren zu tun, die es in jeder großen deutschen Mannschaft gab. Heute sind es angepasste junge Menschen, die leider zu sehr geprägt werden von ihren Managern. Das ist eine große Gefahr für den Fußball", sagt Vogts dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Vogts, der die deutsche Mannschaft 1996 in England zum bislang letzten EM-Titel führte, hat nicht viel übrig für die Selbstvermarktung der Profis in den sozialen Medien. Er sagt, heute ist jeder Fußballer eine kleine Ich-AG. Früher gab es nach Vogts nur Fußball, Fußball, Fußball – heute ist ein Selfie im Eiswasser oder in der Kabine wichtig.

Zur WM 2014 holte der frühere Nationalmannschaftskapitän und heutige Cheftrainer der USA Jürgen Klinsmann seinen früheren Trainer Berti Vogts in sein Team. Vogts ist Berater von Klinsmann und soll neben Taktikanalysen auch Trainingspläne entwickeln. Zur Zeit spielt die USA mit dem Trainer Jürgen Klinsmann und seinem Berater Berti Vogts bei der Copa America und gewann am 07. Juni 2016 gegen Costa Rica mit 4:0. Hierzu möchte ich Berti Vogts herzlich gratulieren und wünsche ihm, Klinsmann und den USA noch viel Glück und viel Erfolg bei der Copa.

Bodenständig zum Welterfolg!

Ich habe Berti Vogts als sehr freundlichen und überaus angenehmen Menschen kennengelernt. Er ist eine beeindruckende Persönlichkeit der im Fußball alles erreicht hat und mit deutschen Tugenden und geballter Fußballkompetenz glänzt. Dabei ist er stets auf dem Boden geblieben. Diese Legende wurde als Spieler Weltmeister, Europameister, Vize-Europameister, zweimal UEFA-Pokalsieger, fünf Mal Deutscher Meister und einmal Pokalsieger. Als Trainer wurde er Europameister und Vize-Europameister. Im Jahr 1996 wurde er als Weltnationaltrainer geehrt und erhielt das Bundesverdienstkreuz. Ich verehre Berti Vogts als einen der größten Fußballidole und angenehmsten Menschen auf der Welt.

20 Jahre nach dem EM-Titel von Berti Vogts und seiner Mannschaft im Wembley Stadion von London drücke ich der Deutschen Nationalmannschat die Daumen und hoffe auf den viertel Titel für Deutschland. Da ich teilweise in Frankreich aufgewachsen bin unterstütze ich natürlich auch die Heimmannschaft Frankreich. Natürlich wünsche ich allen Fußballbegeisterten eine tolle Europameisterschaft 2016 in Frankreich und vor allem eine sichere und friedliche  EM für die Spieler und das Publikum.

Vive la France – Vive la Mannschaft!

 

 

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