Interview

Per sempre leggenda!

Zum Tod von Andy Brehme mit nur 63 Jahren: Samira Samii über die Zusammenarbeit mit dem Weltmeister von 1990

 

 Dr. Samira Samii, Sportmanagerin & Rund Kolumnistin und Andy Brehme, Fußball-Legende

 

 

Frau Samii der plötzliche Tod von Andreas Brehme hat bestimmt auch Sie extrem überrascht.
Samira Samii: „Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“, das hat Albert Schweitzer einmal gesagt. Und dem muss ich bedingungslos zustimmen. Ich habe sowohl Andy Brehme, als auch den „Kaiser“ Franz Beckenbauer persönlich gekannt und beide haben ihre Spuren der Liebe hinterlassen. Beide liebten das Leben und den Fußball.

Seit wann kannten Sie Andreas Brehme?
Samira Samii: Ich habe ihn als junges Mädchen während der WM 1990 kennengelernt. Wir saßen mit meiner ganzen Familie, wie so häufig bei großen Fußballspielen, gemeinsam vor dem Fernseher und haben das Finale in Rom angeschaut. Als junges Mädchen kannte ich in erster Linie Diego Maradona und Lothar Matthäus und nach dem Spiel auch Andy Brehme, da er den Elfmeter schoss und Deutschland zum Weltmeister machte. Aber natürlich habe ich ihn viel später auch persönlich kennen gelernt. 

Was hat den Menschen Andy Brehme für Sie ausgemacht?
Samira Samii: Er war ein toller Mensch. Er war so viel mehr, wie der Siegtorschütze der WM 1990. Andy Brehme liebte das Leben und die Menschen. Olaf Thon sagte einmal, dass man sich bei Andy immer anlehnen konnte und ihn um Rat fragen konnte. Er war ein Mensch mit einem großen Herzen für seine Mitspieler und seine Mitmenschen und ist immer auf den Boden geblieben. 

Was denken Sie über die Legende Andy Brehme?
Samira Samii: Als erstes fällt mir „Beidfüßigkeit“ ein! Er war unglaublich und fast schon einzigartig wie beidfüßig Andy Brehme war. Er konnte mit beiden Füßen gleich gut schießen und war unglaublich dynamisch. Er hat Freistöße mit rechts und links geschossen und hat mir erzählt, dass sein Vater, als sein langjähriger Jugendtrainer, ihn dazu gezwungen hat mit beiden Füßen zu trainieren. Lothar Matthäus hat mir mal erzählt, dass er im Finale als Elfmeterschütze vorgesehen war, sich aber in der 85. Minute nicht sicher gefühlt hat. Also hat er Andy zugezwinkert und gefragt, wie fühlst du dich? Andy antwortete nur, okay, ich mach in rein! Immer auf dem Boden und extrem cool, das war Andy Brehme. In seinem Büro hinter seinem Schreibtisch war ein Foto, das den Elfmeterpunkt von 1990 zeigt! 

Sie hatten also auch gut mit Andy Brehme zusammengearbeitet?
Samira Samii: Ja, und es war sehr angenehm, offen und immer sehr direkt. Nach seiner Karriere konnte ich einige Werbedeals und TV-Auftritte für ihn verhandeln. Auch hier war er immer in erster Linie der Mensch Andy Brehme, für den das menschliche immer im Vordergrund stand. Er hat mir auch immer sehr deutlich mitgeteilt, wenn er von etwas überzeugt ist und etwas gerne macht. Wenn die menschliche Komponente beim Kunden gefehlt hat, hat er sofort und deutlich abgesagt.

Was hätten sie Andy Brehme gerne noch gesagt?
Samira Samii: Lieber Andy, herzlichen Dank, dass du immer der gute Mensch und der große Fußballfachmann geblieben bist, der immer auf dem Boden geblieben ist.

Ciao Andy, du ewige Legende, per sempre leggenda!

 

 

 

 

 

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