Thomas Hitzlsperger

Doku über homosexuelle Fussballer

 „Die Hoffnung ist, dass Fans weiter sind als die Verantwortlichen denken“

Manfred Oldenburg ist Regisseur der sehenswerten Doku „Das letzte Tabu“. Er lässt neben Thomas Hitzlsperger diejenigen Profifußballer ihre ganz persönliche Geschichte erzählen, die sich als homosexuell geoutet haben. Interview Matthias Greulich

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BUNDESLIGA
Wieder in roten Hosen
Gestern landete er in Hamburg: Rafael van der Vaart spielt wieder beim HSV. Von Roger Repplinger.

 

Rafael van der VaartWieder in Hamburg: Rafael van der Vaart Foto Pixathlon

 

Kann man mal sehen: Rafael van der Vaart, 29, auf den keiner der Verantwortlichen des Hamburger SV scharf war, der nicht ins Konzept von Trainer Thorsten Fink passt, nicht ins Gehaltsgefüge der Mannschaft, nicht zum Versuch der Konsolidierung der Finanzen, spielt künftig wieder in einer roten Hose. Kann man mal sehen, was Angst, hier die vor dem Abstieg, versetzen kann: Berge, Vernunft und die letzten Euro, die der HSV bei der Frauen-Bundesligamannschaft einspart. Kann sich Sylvie neue Pumps kaufen.

Das hat der HSV der „Bild“, dem Milliardär Klaus-Michael Kühne, und seiner Schwäche zu verdanken. „Bild“ und Kühne wollten van der Vaart und setzten alle Hebel in Bewegung. Beim HSV will keiner was und keiner setzt Hebel in Bewegung.

18 Millionen Euro Ablösesumme soll Daniel Levy, Präsident der Tottenham Hotspur, für van der Vaart, bei Trainer André Villas-Boas nicht mehr erste Wahl, gefordert haben. Kühne hilft dem HSV beim Transfer, der so etwa ein Volumen von 35 Millionen Euro hat – mit einem Darlehen. Ist das „Hilfe“? Wer mal ein Darlehen in Anspruch genommen hat, weiß, dass man es zurückzahlen muss. Kühne will dem HSV fünf Millionen Euro pumpen, weiß das „Abendblatt“, dazu seinen Anteil an den Transferrechten der Spieler Heiko Westermann, Dennis Diekmeier, Dennis Aogo und Lennard Sowah zurückgeben, die mal zehn Millionen Euro Wert waren, um einen Anteil an den Transferrechten van der Vaarts zu bekommen.

Van der Vaart soll in seinem vier Jahres-Vertrag, wir verlassen uns wieder aufs „Abendblatt“, das quasi die Tinte ist, mit der HSV-Verträge geschrieben werden, auf einer Klausel bestanden haben, die ihm nach Abschluss der aktiven Karriere eine Anstellung beim Verein sichert.

Van der Vaart, der Preis, den er kostet, das Risiko, das der HSV mit ihm eingeht, ist ein Beweis für Fehler, Versäumnisse, ungelöste Probleme, die der HSV und seine Führung haben. Da die Scouting-Abteilung keine neuen Spieler findet, wird nach denen geguckt, mit denen es in der Vergangenheit schön war. Wie war das mit Jörg Albertz? Der HSV schaut zurück, um vor der Gegenwart blind zu sein.

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